Verbraucher in England verwenden deutlich weniger Plastiktüten, seitdem sie dafür 5 Pence zahlen müssen (Foto: Panthermedia / Mukhina1)
Während die deutsche Regierung ein rigoroses Plastiktüten-Verbot gegen überflüssigen Kunststoffabfall vorsieht, ist England einen anderen Weg gegangen – und das offenbar erfolgreich. So ist der Verbrauch von Einweg-Kunststofftragetaschen in England seit der Einführung einer 5-Pence-Gebühr pro Tüte im Jahr 2015 weiter deutlich rückläufig. Laut aktuellen Angaben des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten Defra ging der Gebrauch von Plastikbeuteln bei allen großen britischen Einzelhändlern im Jahr 2018/2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 1,1 Mrd Tüten zurück.
Die sieben größten Supermärkte – Asda, Marks & Spencer, Morrisons, Sainsbury‘s, The Co-operative Group, Tesco und Waitrose – haben seit der Entgeltpflicht in 2015 einen Tütenrückgang von 90 Prozent verbucht. Der durchschnittliche Konsument in England kauft derzeit 10 Einweg-Kunststofftaschen pro Jahr, verglichen mit 140 Tüten vor Einführung der Gebühr. Der Verkauf der entgeltpflichtigen Plastiktüten habe bislang rund 169 Mio GBP (rund 197 Mio EUR) für Wohlfahrtsverbände und andere gemeinnützige Zwecke eingebracht, heißt es weiter.