Lang gestaut, spät gelöscht: Containerschiff im Hafen von Southampton (Foto: Hapag Lloyd).
Der globale Markt für Logistik und Warenverkehr bleibt aus den Fugen: Nach Recherchen von Kunststoff Information (KI; Bad Homburg) haben sich die Frachtkosten für 40-Fuß-Container von China nach Nordeuropa zwar ein wenig stabilisiert. Doch nachdem die Blockade des Suezkanals zuletzt für nochmalige Preissprünge nach oben gesorgt hatte, verharren die Kosten in astronomischer Höhe: Aktuell kostet das Verschiffen eines Standardcontainers von China nach Nordeuropa im Durchschnitt 7.450 USD (6.260 EUR). Damit liegt die Rate zwar 1.400 USD unter der von Anfang Februar. Im Vergleich zum Januar 2020 (1.700 USD) ist sie aber noch immer um den Faktor vier höher.
Auch die Verspätungen im Fahrplan haben zugenommen, nicht zuletzt durch das Chaos am Suezkanal. Kamen die Container im vergangenen Jahr 2020 durchschnittlich etwa 2,5 Tage später an als geplant, so müssen die Kunden nach KI-Informationen mittlerweile 12,3 Tage länger auf ihre Waren warten. Die Gründe für den Preisanstieg und die Verspätungen bei Seefrachten sind ebenso mannigfaltig wie altbekannt: Nach wie vor fehlt es im Welthandel an Leercontainern. Hinzu kommt ein gewaltiger Konsumboom in den Vereinigten Staaten, der Transportkapazitäten und Ressourcen bindet. Ein Ende der Transportmisere ist nicht in Sicht.