Das Leben ist ein stetes Zerren und Zurren: Arbeiter im türkischen Hafen von Asya (Foto: MSC)
Im Hamburger Hafen kam es Anfang der Woche zu einem wilden Streik von rund 150 Arbeitern der Hafenbetreibergesellschaft HHLA. Durch den Ausstand kam der Containerumschlag am Burchardkai zum Erliegen. Grund für den Protest war – wieder einmal – der Plan der größten Linienreederei der Welt MSC, mit einem Anteil von 49,9 Prozent bei der HHLA einzusteigen. „Wir sind gegen einen Verkauf öffentlichen Eigentums der Stadt Hamburg“, wetterte die Gewerkschaft Verdi gegen die geplante Transaktion, die vom Senat der Freien und Hansestadt gutgeheißen wird.
Prominente Vertreter aus der Politik und auch die HHLA-Chefin Angela Titzrath bemühten sich daher geflissentlich, die Wogen zu glätten. Unisono verwiesen sie darauf, dass MSC in einem rechtlich bindenden Vorvertrag zugesichert habe, massiv in den Ausbau und die Modernisierung des Hamburger Hafens investieren zu wollen. Von 450 Mio EUR war die Rede, die die Schweizer Großreederei und die Stadt Hamburg als zusätzliches Eigenkapital in die HHLA pumpen wollten. Auch betriebsbedingte Kündigungen seien vertraglich für mindestens fünf Jahre ausgeschlossen, beteuerte Titzrath. Wie das mit ihren Ankündigungen, das Terminal Burchardkai automatisieren zu wollen, zusammenpasst, blieb jedoch offen.