Logistik: Hamas-Terror macht Pläne für Handelsroute aus Indien zunichte

13.10.2023

Als es noch ein Postkartenidyll war: Blick auf den Hafen von Haifa (Foto: Pexels, Sunbeam)Als es noch ein Postkartenidyll war: Blick auf den Hafen von Haifa (Foto: Pexels, Sunbeam)

Der mörderische Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel hält die Welt in Atem. Zur Stunde kann niemand sagen, wie sich der Krieg im Nahen Osten entwickeln wird. Die Auswirkungen auf die europäische Polymerindustrie dürften sich jedoch in Grenzen halten, denn die Produktionskapazitäten Israels sind doch sehr überschaubar. Auch für die globale Logistik spielt das Land keine wirkliche Rolle: Israels größter Containerhafen in Haifa fertigt alljährlich gerade einmal 200.000 TEU (20-Fuß-Container) ab. Zum Vergleich: Der Umschlag im größten Containerhafen der Welt in Shanghai lag im vergangenen Jahr bei mehr als 47 Mio TEU, und auch Europas größter Frachthafen in Rotterdam kommt auf 14,5 Mio TEU. 

Für ein anderes logistisches Großvorhaben kommt der Konflikt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Erst vor wenigen Wochen hatten die USA, die EU sowie Indien und einige Staaten aus dem Nahen Osten beim G20-Gipfel in Neu-Delhi mit viel Eifer und Brimborium ihre Pläne für ein riesiges Schienen- und Schifffahrtsprojekt vorgestellt, das – als Konkurrenz zur „Neuen Seidenstraße“ Chinas – den asiatischen mit dem arabischen und schließlich dem europäischen Raum verbinden sollte. Von Mumbai über Dubai und Riad sollte die Route bis nach Haifa und von dort in den griechischen Hafen von Piräus führen. Mit einem konkreten Zeitplan versehen war das milliardenschwere Jahrhundertprojekt noch nicht. Nach dem Terrorangriff der Hamas und dem erwarteten massiven militärischen Gegenschlag Israels dürfte jedoch klar sein: Die Planung und Umsetzung dieses „historischen Vorhabens“ werden sich erheblich verzögern – wenn der Traum von der mehr als 5.500 km langen interkontinentalen Logistikachse nicht gleich ganz platzt. 

    © KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

    Weitere Meldungen

    mehr

    Aktuelle Stellenangebote für die Kunststoffindustrie

    Thema "Force Majeure"

    Force Majeure in der Kunststoffindustrie: Fragen und Antworten
    Force Majeure in der Kunststoffindustrie

    Fragen und Antworten: Was Kunst­stoff­verarbeiter wissen müssen, wenn der Lieferant nicht mehr liefert – Informationen zum Themenkomplex Force Majeure, Corona und Kunststoff-Preisentwicklung sowie Tipps für die Praxis.

    Jetzt lesen
    Radici

    Newsletter

    KunststoffWeb Newsletter
    Die wichtigsten Nachrichten und Neuigkeiten aus der Kunststoffbranche – jeden Tag brandaktuell!

    Bitte gültige E-Mail-Adresse eingeben. Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen und akzeptiere diese.

    KI Polymerpreise

    KI Polymerpreise
    • 100 Zeitreihen für den Polymermarkt
    • Charts und Datentabellen
    • Preis-Indizes
    • Marktreports und Marktdaten
    Jetzt kostenlos testen

    Material-Datenbanken

    Material-Datenbanken zu Kunststoffen und Additiven
    Recherchieren Sie rund 150.000 technische Datenblätter aus den Bereichen Kunststoffe, Elastomere und Additive.

    Alle Funktionen und Services der Material-Datenbanken sind kostenlos zugänglich. Kontaktieren Sie unverbindlich Lieferanten und bestellen Sie Muster zu tausenden Werkstoffen.

    Technische Datenblätter Kunststoff
    Technische Datenblätter Kunststoff-Additive
    © 1996-2024 Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH, Bad Homburg