Logistik: Europas Häfen droht der Fracht-Tsunami aus Asien

29.04.2022

Stehen die Container – oder schippern sie schon? Die Logistikexpertin mit Tablet weiß es (Foto: Maersk)Stehen die Container – oder schippern sie schon? Die Logistikexpertin mit Tablet weiß es (Foto: Maersk)

Wir haben an dieser Stelle schon mehrfach darüber berichtet: Die Container-Reedereien verdienen prächtig an der Misere der gestörten Lieferketten. Beispiel gefällig? Die Frachtraten auf den von KI beobachteten Fahrtstrecken haben im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um mehr als 73 Prozent zugelegt. Maersk gab in dieser Woche die Geschäftszahlen für die ersten drei Monate des Jahres bekannt: Danach konnte die Reederei ein Ebita von 9,2 Mrd USD (8,6 Mrd EUR) erwirtschaften. Eine Zahl zum Merken: ein Verdienst von 9,2 Milliarden Dollar in 90 Tagen!

Vor Bremerhaven und Hamburg stauen sich derweil die Containerriesen und dümpeln in langen Liegezeiten vor sich hin. Das verschärft die ohnehin angespannte Situation in den europäischen Versorgungsketten weiter. In den Häfen fehlt es an Personal und Stellplätzen für die Container. Hauptursache für dieses Logistikdesaster sind die coronabedingten Hafenschließungen im Reich der Mitte. Wenn sich in China ein Stau auflöst, kommen diese Schiffe ein paar Wochen später quasi zeitgleich in den europäischen Häfen an. Die europäischen Hafenbetreiber warnen eindringlich vor einem unkoordinierbaren Importfracht-Tsunami, der die Auslieferungsverzögerungen auf ein neues Spitzenniveau treiben könnte.

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