Nachts, wenn alle schlafen – nur der Hafen nicht (Foto: Pexels, Martin Damboldt)
Jetzt haben die Riesenstaus der Containerschiffe endgültig Europe erreicht. Die Häfen in der Nordsee leiden unter Verstopfung. Deutlich mehr als 100 Frachter (das sind 2 Prozent der weltweiten Containerflotte) stehen vor den nordeuropäischen Häfen von Antwerpen, Rotterdam, Hamburg & Co im Stau. Warum? Daran, dass der Hafen von Shanghai endlich wieder geöffnet wurde, liegt es nicht. Denn die von dort anrollenden Stahlboxen haben Europa noch nicht erreicht. Die Antwort ist ganz simpel: An der ebenfalls aus dem Takt geratenen Inlandslogistik in Europa.
Gelöschte Container werden nicht abtransportiert und verstopfen die Hafenstellflächen. Exportcontainer können daher von den Hafenbetrieben nicht angenommen werden und müssen sogar außerhalb des Hafens zwischengeparkt werden. Auch die Eisenbahnverkehre laufen nicht wirklich rund. Für die Weltwirtschaft ist das Tohuwabohu auf dem Transportsektor eine Katastrophe. Mehr als 11 Prozent aller verschifften Waren befinden sich derzeit im Stau. Und Entspannung ist nicht in Sicht. Jedenfalls nicht für Nordeuropa – denn die eigentliche Welle kommt ja noch.