Logistik: Die Bundesregierung plant eine „Getreidebrücke“ über die Schiene

05.05.2022

Ähre, wem Ähre gebührt: Der Getreideexport aus der Ukraine ist in Gefahr (Foto: Pexels, Tetyana Kovyrina)Ähre, wem Ähre gebührt: Der Getreideexport aus der Ukraine ist in Gefahr (Foto: Pexels, Tetyana Kovyrina)

Die Ukraine ist die sprichwörtliche Kornkammer für zahlreiche andere Länder, vor allem in Asien und Afrika. Tonnen und Abertonnen von Getreide werden alljährlich von hier aus in die ganze Welt verschifft. Fallen diese Nahrungsmittelexporte aus, sind rund um den Globus Hungersnöte zu befürchten. Bislang lief der Transport ukrainischen Getreides vor allem über die Seehäfen im Schwarzen Meer. Durch den Krieg ist dieser Weg verschlossen. Deshalb wollen die deutsche Regierung und die Cargo-Tochter der Deutschen Bahn zusammen mit Partnerbahnen aus Osteuropa eine „Getreidebrücke“ über die Schiene einrichten. Mit dem Zug, so der Plan, werde das Getreide in sichere Häfen gebracht, auf Schiffe umgeladen und dann in die Länder verschifft, die dringend auf diese Versorgung angewiesen sind.

Die EU-Kommission hat derweil die Diversifizierungspläne von Hapag-Lloyd, sich am JadeWeserPort zu beteiligen, genehmigt. Damit kann sich die Großreederei, wie geplant, mit 30 Prozent am Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) und mit 50 Prozent am Rail Terminal Wilhelmshaven (RTW) beteiligen. Von dem Einstieg von Hapag-Lloyd versprechen sich Experten eine deutliche Erhöhung der Auslastung des Hafens, der bislang insbesondere im Schatten seines großen Bruders in Hamburg vor sich hindümpelte.

Die Containerfrachtpreise im Schiffsverkehr wissen derweil nicht so recht, in welche Richtung sie sich in der aktuellen Zwischensaisonphase entwickeln sollen. Manche steigen leicht, andere geben nach. Experten rechnen damit, dass sich dieses indifferente Preisinterludium demnächst, wenn die Sommersaison richtig losgeht, auflösen werde – und befürchten schon, dass sich die Preisspirale dann wieder in Bewegung setzt.
 

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