… und täglich grüßt das Murmeltier: Irgendwie fühlt man sich als Beobachter der Containerschifffahrt seit mehr als anderthalb Jahren in einer Dauerschleife gefangen. Erst befindet sich Corona auf dem Rückzug, dann kommt Corona mit aller Macht zurück. Je höher die Infektionszahlen im Reich der Mitte steigen, umso heftiger fallen die Reaktionen der kommunistischen Behörden aus: Häfen auf, Häfen zu, Häfen halb geöffnet. Das Gefühl des Chaos ist mittlerweile komplett.
Deutlich wird, wie dramatisch sich angesichts der Lockdowns in China die Abfertigungen in den großen chinesischen Häfen verlangsamen, wie infolgedessen die Staus und Wartezeiten vor den Häfen weltweit wachsen und die globalen Lieferketten weiter unter Spannung geraten. Reedereien lassen ihre Schiffe einige Häfen wegen der erwarteten Verzögerungen erst gar nicht mehr anlaufen. Containerweise kann Ware damit nicht gelöscht und auch nicht mehr neu aufgenommen werden. Ein KI-Panelteilnehmer formulierte es prägnant: „Die absolute Unplanbarkeit ist zurück.“ Dabei sind die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs logistisch noch nicht einmal ansatzweise verarbeitet.