Matthias Zachert dürfte bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen nur wenig Positives berichten können (Foto: Lanxess)
Weitere Verkäufe zur Schuldentilgung, Dividende weg und obendrein noch eine weitere Gewinnwarnung: Für Lanxess (Köln) scheint die Luft dünn zu werden. Denn auch die – nach der Trennung von nahezu allen Polymersparten – als künftige Kernbereiche identifizierten Segmente „Consumer Protection“, „Specialty Additives“ und „Advanced Intermediates“ zeigen sich nur bedingt als starke Säulen. Wenig tröstlich für Lanxess-CEO Matthias Zachert dürfte sein: Auch DSM-Firmenich, Partner in der Abgabe der Polyamidstrecke, scheint es mit seinen Umbauplänen ähnlich zu gehen.
Nach bereits roten Zahlen zur Jahreshälfte wird Lanxess am 8. November 2023 die Ergebnisse des dritten Quartals vorstellen. Die vor kurzem getroffene Aussage, die Nachfrage zeichne sich „im vierten Quartal schwächer ab als erwartet“, deutet darauf hin, dass keine Besserung eingetreten ist. Im Gegenteil: Geringere Nachfrage aus der Agrarbranche und Produktionseinschränkungen bei einem Lieferanten belasten zusätzlich, ebenso wie der kürzlich angekündigte Stellenabbau.
Wenig überraschend führte das zur inzwischen zweiten Gewinnwarnung, mit der die ursprüngliche Prognose von 930 Mio EUR vom Jahresbeginn annähernd halbiert wird. Der Lanxess-Vorstand rechnet nun noch mit einem Ebitda vor Sondereinflüssen von 500 bis 550 Mio EUR. Gleichzeitig will der Vorstand die Dividende von zuletzt 1,05 EUR pro Anteilsschein auf nur noch 0,10 EUR kürzen.