13 Force Majeures, 11 Anlagenstörungen, 22 Drosselungen und 24 Wartungsstillstände – vornehmlich bei Standard-Thermoplasten wie Polyethylen, Polypropylen und PVC sowie deren Vorprodukten. Hinzu kommen Zwischenprodukte in den Strecken technischer Thermoplaste, vor allem aber bei PA 6.6, sowie auch im PUR-Sektor. Das war nach Zahlen aus der KI-Datenbank Polyglobe die Lage im europäischen Polymersektor gegen Ende Februar.
Für die Kunststoffverarbeiter bedeutet die Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten, die in einigen Fällen Richtung 50 Prozent tendiert, nicht nur teilweise ungekannte Polymer-Engpässe. Damit verbunden zeigen sich auch Preissprünge, die ihresgleichen suchen und inzwischen hier und da sogar die Entwicklung von 2015 übertreffen.
Die zeitnahe Weitergabe an die Kunden wird den Verarbeitern damit teilweise unmöglich. Allein in den Monaten Januar und Februar stiegen die beiden maßgeblichen Indizes des Branchendienstes Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) – „Plastixx ST" (Standard-Thermoplaste) und „Plastixx TT" (Technische Thermoplaste) – um fast 20 respektive knapp 15 Prozent.
Dr. Martin Engelmann als Hauptgeschäftsführer der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK, Bad Homburg), aber auch Julia Große-Wilde und Roland Roth vom Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV, D-10178 Berlin; www.gkv.de) sind besorgt. „Drei Viertel unserer Unternehmen berichten von einer schlechten bis sehr schlechten Versorgungslage", sagte Engelmann. Im Moment deute nichts auf ein Ende der Engpässe hin, die Lieferfähigkeit auch bei den in Corona-Zeiten wichtigen Verpackungen sei bereits eingeschränkt.