Dire Präsidentin des GKV: Dr. Helen Fürst (Foto: KI)
Die Kunststoffverarbeitende Industrie in Deutschland hat im vergangenen Jahr 2022 ihren Umsatz um mehr als 12 Prozent von 70 Mrd EUR im Vorjahr auf 78,9 Mrd EUR steigern können. Zum Vergleich: Im ersten Coronajahr 2020 hatte der Branchenumsatz noch bei überschaubaren 61,6 Mrd EUR gelegen. Vor allem im Ausland legte das Geschäft zwischen Januar und Dezember 2022 deutlich zu – nämlich um knapp 20 Prozent auf rund 33 Mrd EUR.
Doch was auf den ersten Blick wie eine Erfolgsgeschichte klingt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als schöner Schein: Denn wie die Präsidentin des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV, Berlin), Dr. Helen Fürst, bei der Jahrespressekonferenz des Verbands in Frankfurt betonte, sei ein „erheblicher Teil“ des Umsatzwachstums auf Kostensteigerungen zurückzuführen, vor allem bei der Energie. „Das gesamte Strompreisdesign muss geändert werden“, forderte Fürst. Blieben Gas und Strom so teuer wie bislang, drohten immer mehr Unternehmen mit Stellenabbau oder der Verlagerung ihrer Produktion ins Ausland. Die Energiepreisbremsen der Politik seien vollkommen unzureichend und mit einem „enormen bürokratischen Aufwand“ verbunden, der gerade für mittelständische Unternehmen nicht zu leisten sei, kritisierte die GKV-Präsidentin.