Die deutschsprachige Kunststoffbranche verzeichnet ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr 2016, der Geschäftsverlauf übertraf sogar die bereits positiven Erwartungen zum Jahresbeginn. Der Ausblick auf die kommenden sechs Monate ist ebenfalls optimistisch.
Dies berichtet der Branchendienst „KI – Kunststoff Information“ als Ergebnis seiner aktuellen Umfrage zur Kunststoff-Konjunktur, an der sich 495 Unternehmen beteiligt haben. KI befragt seit 2001 im halbjährlichen Rhythmus Führungskräfte der Kunststoffindustrie zu Geschäftsverlauf und -erwartung, Investitionen und Beschäftigung.
51 Prozent der Unternehmen meldeten für das erste Halbjahr 2016 einen gegenüber dem zweiten Halbjahr 2015 verbesserten Geschäftsverlauf. Erwartet hatten dies zu Jahresbeginn nur 41 Prozent. Eine schlechtere Geschäftsentwicklung verzeichneten 15 Prozent der Befragten. Für das zweite Halbjahr 2016 geht die Branche von einer weiterhin positiven Entwicklung aus. Optimistisch zeigen sich 37 Prozent, 17 Prozent rechnen mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung. Knapp die Hälfte der Unternehmen erwartet unveränderte Geschäfte.
Im Wesentlichen auf Kurs blieb die Investitionsplanung im ersten Halbjahr. 19 Prozent der Unternehmen haben aufgrund der laufenden Geschäftsentwicklung ihre Planungen nach oben angepasst, 15 Prozent nach unten. Auch die Beschäftigung entwickelte sich besser als zu Jahresbeginn erwartet und ist weiterhin sehr erfreulich. 35 Prozent der Unternehmen stellten im ersten Halbjahr neue Mitarbeiter ein, nur 12 Prozent reduzierten den Personalbestand. In der zweiten Jahreshälfte ist eine Fortsetzung dieses Trends zu erwarten. 27 Prozent der Unternehmen rechnen mit weiteren Einstellungen, 9 Prozent mit einer Reduzierung der Beschäftigtenzahl.
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Der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr übertraf die bereits positiven Erwartungen. |
Zusätzlich befragte KI die Unternehmen zu ihren China-Aktivitäten sowie den zunehmenden Übernahmen und Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland und der EU. 39 Prozent der Befragten betreiben bereits Sourcing in China, 22 Prozent planen es oder können es sich prinzipiell vorstellen. Für 39 Prozent ist China als Beschaffungsmarkt uninteressant. Über eine eigene Fertigung in China verfügen 25 Prozent der Unternehmen, für 16 Prozent ist dies eine Option, für 59 Prozent nicht. 38 Prozent vertreiben ihre Produkte in China, 18 Prozent planen den Vertrieb oder können ihn sich vorstellen. 44 Prozent der Unternehmen sehen China nicht als Absatzmarkt. Als strategisch bedeutsam erachten heute 44 Prozent der Unternehmen ihre China-Aktivitäten, für die Zukunft erwarten dies 52 Prozent.
Übernahmen europäischer Unternehmen durch Chinesen werden durchaus kritisch beurteilt. 73 Prozent der Befragten befürchten einen Technologie-Ausverkauf, 32 Prozent sehen heimische Arbeitsplätze gefährdet. Im Gegenzug zu den chinesischen Investitionen in Europa fordern 60 Prozent eine Erleichterung ausländischer Investitionen in China.
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Drei Viertel aller Befragten befürchten einen Technologie-Ausverkauf infolge der chinesischen Investitionsoffensive. |