Zahlen des europäischen Statistikamtes „Eurostat" besagen, dass Italien mit 600.000 t im Jahr 2009 einsamer Spitzenreiter beim Verbrauch von Tragetaschen, Tüten und Beuteln aus Polyethylen ist – bei im Vergleich nur 60 Mio Einwohnern. Kein Wunder also, dass das seit Januar 2011 geltende Verbot biologisch nicht abbaubarer Tragetaschen im eigenen Land viel Zustimmung erfährt, in Europa dagegen skeptisch betrachtet wird.
Deutschland liegt mit 485.000 t auf Rang 3, hat aber auch gut 20 Mio Einwohner mehr. Insgesamt wurden in der EU im Jahr 2009 rund 2,5 Mio t PE zu Taschen, Beuteln und Säcken mit einem Wert von gut 6 Mrd EUR verarbeitet. 2010 stieg der Produktionswert auf etwa 6,5 Mrd EUR -- das berichtet der wöchentliche Branchendienst Kunststoff Information (KI), Bad Homburg, in der aktuellen Ausgabe .
Ulf Kelterborn von der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (Bad Homburg; www.kunststoffverpackungen.de) will sich gegen eine EU-Direktive nach italienischem Vorbild einsetzen. „Ein Verbot wäre angesichts des gut funktionieren Entsorgungssystems in Deutschland eine ungerechtfertigte Bevormundung des Verbrauchers", sagte er.