Eine „ernüchternde Bilanz nach acht Jahren des Stillstands in der werkstofflichen Verwertung von Kunststoffverpackungen in Deutschland" zieht aktuell die Arbeitsgemeinschaft der Mischkunststoffverwerter im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse, Bonn). Wenn jetzt nicht gehandelt würde, so die Brandwarnung aus Bonn, verliere Deutschland nicht nur seine Rolle als Vorreiter der Kunststoffverwertung, sondern sogar den Anschluss in Europa. Die Arbeitsgemeinschaft, deren Mitglieder über rund 300.000 jato Verarbeitungskapazität verfügen, konstatiert ein „ständig nachlassendes Qualitätsbewusstsein bei der Kunststoffsortierung". Der ruinöse Wettbewerb um Altkunststoffe durch Überkapazitäten in der Müllverbrennung sorge dafür Hand in Hand mit der „auf 20 Jahre alten Vorgaben basierenden Verwertungspolitik der Dualen Systeme".
Der Verband fordert daher die schrittweise Erhöhung der werkstofflichen Verwertungsquoten, die Umstellung der Mengen- und Quotenberechnungen auf Basis von Trockengewichte, die bessere Einhaltung von Sortiervorgaben sowie eine grundlegende Transparenz über die Mengenherkunft.