Die historische Erdbeben-Katastrophe mit nachfolgendem Tsunami, die Japans Hauptinsel Honshu am 11. März 2011 getroffen hat, hat neben den drohenden GAUs bei Atommeilern auch viele Ausfälle bei petrochemischen Anlagen verursacht. Wie der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) aktuell meldet, sind rund die Hälfte der Kapazitäten in den Olefinstrecken Japans (Ethylen - PE, Propylen - PP) derzeit außer Betrieb gesetzt. Insbesondere der große Raffineriekomplex Ichihara in der Bucht von Tokyo ist stark beeinträchtigt.
Auch wenn die petrochemischen Anlagen oder Polimerisationen nicht direkt betroffen sein sollten, könnten in den Folgewochen Versorgungsprobleme sowohl bei Energie als auch bei Rohstoffen auftreten. Der Wegfall von Raffinerien würde den japanischen Bedarf auf Produkte wie Benzin, Olefine, Aromaten oder auch Polymere verschieben, warnt KI vor möglichen Verengungen im ohnehin derzeit eher knappen Weltmarkt.