In Italien ist, wie im gesamten EU-Raum, der Einsatz von Rezyklaten in der Kunststoffindustrie in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen. Das berichtete Paolo Arcelli, Geschäftsführer von Plastic Consult (Mailand / Italien) in seinem Bericht zur Kunststoffbranche im Land. Grund dafür seien die unsichere Wirtschaftslage und die hohe Inflation. Beides habe sich negativ auf die Konsumlaune der Endverbraucher ausgewirkt und die Kunststoffverarbeiter produktionsseitig in besonderem Maße auf ihre Margen achten lassen. Daher hätten die Unternehmen eher zu preisgünstiger Neuware gegriffen als zu teureren Rezyklaten.
Insgesamt rechnet Arcelli damit, dass der Kunststoffverbrauch in Italien im Jahr 2023 um bis zu 5 Prozent zurückgehen wird. Die Kunststoffindustrie in Italien erlebte in den vergangenen Jahren einen exponentiellen Anstieg der Einfuhren von kostengünstiger Neuware aus Ländern außerhalb der EU, wie China, Indien und der Türkei. Hinzu kommt: Den italienischen Recyclingunternehmen fehlt zunehmend das Ausgangsmaterial. Aufgrund der Konsumschwäche schrumpft die Menge an verwertbaren Kunststoffabfällen. Insbesondere die Mengen aus dem Post-Industrial-Bereich gingen zurück.