Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen gibt einen neuen Leitfaden zum Thema „Einsatz von Kunststoffrohren in der Geothermie“ heraus.
Durch die weltweite Rohstoffverknappung und das Ziel, die Klimaemissionen deutlich zu reduzieren, müssen verstärkt alternative Formen der Energiegewinnung gefunden werden. Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien bietet sich hier insbesondere die Erdwärmenutzung (Geothermie) an. Anders als Windkraft und Solarenergie ist die Geothermie wetterunabhängig und bietet einen praktisch unerschöpflichen Vorrat an Energie.
Bei der Installation geothermischer Anlagen werden überwiegend Rohre und Formteile aus Kunststoff, zum überwiegenden Teil aus Polyethylen, eingesetzt. Der erste Teil des neuen Leitfadens informiert über diese Werkstoffe und über die Grundlagen der Geothermie. Im Bereich der Verbindungstechnik werden unterschiedliche Verfahren, z. B. Schweißen, Schraub-Klemmverbindungen und Pressen, eingesetzt. Diese werden im zweiten Teil behandelt. Im dritten Teil werden wichtige Aspekte der Bohr- und Verlegearbeiten aufgezeigt.
Nur die fachgerechte Ausführung der Bohrarbeiten und der Installation von geothermischen Anlagen führt zu einer breiten Akzeptanz der Erdwärmegewinnung. Dazu soll dieser Leitfaden einen Beitrag leisten.
Der Leitfaden wurde von der Abteilung Aus- und Weiterbildung des IKV innerhalb des Projekts PLENET NRW erstellt. Er ist der fünfte einer Reihe. Bereits erschienen sind die Leitfäden „Kunststoffrohrleitungssysteme in der Haustechnik“, „Be- und Verarbeitung von transparenten Kunststoffen und Mineralwerkstoffen“, „Kleben im Metallhandwerk“ und „Faserverbundkunststoffe“. Weitere Leitfäden zu den Themen Bau und Ausbau, Kanalsanierung und Zweiradmechaniker-Handwerk werden folgen. Die Leitfäden können unter www.plenet-nrw.de im Downloadbereich kostenlos heruntergeladen werden. Das Projekt bietet darüber hinaus Workshops zu den genannten Themen an.
PLENET NRW steht für „Plastics Education Network NRW“. Dies ist ein Netzwerk, in dem das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen, qualifizierte Bildungseinrichtungen, Organisationen, Fachverbände sowie maßgebliche Unternehmen aus der Kunststoffindustrie zusammengeschlossen sind. Ziel des Netzwerks ist es, Handwerksbetrieben und kleinen und mittelständischen Unternehmen Zugang zu aktuellen Informationen zur Be- und Verarbeitung von Kunststoffen zu eröffnen und ihnen somit die Erschließung neuer Betätigungsfelder zu ermöglichen. Das Projekt wird durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Ziel 2-Programms und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union (EFRE) gefördert.