IKV: Bessere Qualität für Kautschukprofile

20.03.2013

Wissenschaftler/innen des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk und des Instituts für Technische und Makromolekulare Chemie (ITMC) an der RWTH Aachen erforschen die Inline-Messung der inneren Struktur eines extrudierten Verbundprofils. Dabei setzen sie die aus der Medizintechnik bekannte Magnetresonanztomografie (MRT) zur Bildgebung und ein PC-System zur Bildauswertung ein. Dieses Gesamtsystem ermöglicht die Messung direkt in der Kautschuk-Extrusionslinie.

Das in dem aktuell entwickelten Messverfahren eingesetzte MRT ist mit Permanentmagneten ausgestattet. Im Gegensatz zu den auf Supraleitung basierenden Sensoren in der Medizintechnik ist das System somit klein, robust, praktisch wartungsfrei und kostengünstig. Dieses System ermöglicht auch einen industriellen Einsatz. Bisher gibt es auf dem Markt kein Messsystem, mit dem die innere Struktur eines extrudierten Verbundprofils direkt in der Extrusionslinie bestimmt werden kann. Aktuelle Messsysteme arbeiten offline und stichprobenartig. Das neue Messsystem detektiert erstmals bereits sehr früh fehlerhafte Bereiche und Abweichungen von der Soll-Geometrie. Der Profilhersteller kann so zeitnah und während der laufenden Produktion gegensteuern und damit Ausschuss sowie spätere Reklamationen vermeiden.

Stand der Technik zur Qualitätsüberwachung von Kautschukprofilen ist die Inline-Inspektion von Oberflächen mit kamerabasierten Systemen. Damit gelingt die zuverlässige Detektion aller typischen Fehlstellen bei hohen Bahngeschwindigkeiten. Auch die Außengeometrie von Profilen kann bereits direkt in der Extrusionslinie überprüft werden. Die bislang verfügbaren Verfahren lassen jedoch keine frühe und durchgängige Inline-Kontrolle der inneren Geometrie zu. Diese Lücke schließt das neu entwickelte MRT-Messsystem zur Inline- Kontrolle der Wanddicken von Kautschukprofilen.

© KunststoffWeb GmbH, Bad Homburg

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