Leeren Kassen: Wie dem Finanzminister geht es immer öfter auch Unternehmen – die Zahl der Zahlungsunfähigen steigt (Foto: Panthermedia, Farbenfinsternis)
Es werden mehr: Die Restrukturierungsberater von Falkensteg (Düsseldorf) haben für das dritte Quartal 2023 insgesamt 45 Insolvenzanträge von Großunternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Mio EUR verzeichnet. Das waren zehn Fälle – oder 28,6 Prozent – mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, wie Falkensteg in seinem aktuellen „Insolvenzreport“ mitteilt. Im Vergleich zum Vorquartal – also dem zweiten Quartal 2023 – bedeutet das einen Anstieg von sechs Fällen beziehungsweise 15,4 Prozent. Damit legten die Insolvenzzahlen zum dritten Mal in Folge zu und liegen nun rund 50 Prozent über den durchschnittlichen Quartalszahlen von vor der Corona-Pandemie. Allerdings waren die Insolvenzzahlen damals auch auf einem historischen Tiefstand.
Bemerkenswert: Im Vergleich zum Vorquartal gab es vor allem mehr Pleiten bei Unternehmen in der Umsatzklasse von 20 bis 50 Mio EUR. Hier stieg die Zahl der Anträge von 19 auf 28, was dem Höchstwert seit der Corona-Pandemie entspricht. Ebenfalls auf hohem Niveau blieb die Zahl der Insolvenzen in der höchsten Umsatzklasse von mehr als 100 Mio EUR. Dort traf es, wie im Vorquartal, insgesamt zwölf Unternehmen. In der Branchenbetrachtung sind es vor allem Firmen aus dem Baugewerbe (12 Fälle), die im vergangenen Dreimonatszeitraum den Gang zum Insolvenzgericht bestreiten mussten. Dahinter folgen Kliniken und Krankenhäuser (11) vor Akteuren aus dem Maschinen- und Anlagenbau (6) – hier ist aus Kunststoffsicht die Pleite von Kautex (Bonn; ) hervorzuheben – und den Automobilzulieferern (5).