Friedliche Fassade: Aber die Umfrageergebnisse der DIHK zum Arbeitsmarkt besitzen Sprengkraft (Foto: DIHK, Mona Moraht)
Die deutsche Wirtschaft leidet unter einem dramatischen Mangel an Personal. Im jüngsten „Fachkräftereport“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK, Berlin) gab mehr als die Hälfte der fast 22.000 branchenübergreifend befragten Unternehmen an, nicht alle offenen Stellen besetzen zu können – so viele wie noch nie zuvor. „Wir gehen davon aus, dass in Deutschland rund zwei Millionen Arbeitsplätze vakant bleiben“, berichtete Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DIHK, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse.
In einigen Personalbereichen besonders betroffen ist die Gummi- und Kunststoffindustrie, wie ein Blick in die Feindaten der Umfrage zeigt. So klagen, über alle Branchen gerechnet, 53 Prozent der Unternehmen, offene Stellen nicht besetzen zu können. In der Kunststoffindustrie sind es jedoch 57 Prozent, die dieses Problem haben. Knapp die Hälfte aller mitarbeitersuchenden Betriebe aus der Gummi- und Kunststoffindustrie schaffen es nicht, Schulabgänger oder Auszubildende für sich zu gewinnen. Die hohe Quote könnte ein Indiz für das miese Image sein, unter dem die Kunststoffindustrie in der breiten Öffentlichkeit leidet.