VCI-Präsident Christian Kullmann (Foto: Evonik)
Die deutsche Chemieindustrie hat sich dem Abwärtssog durch die Covid-19-Pandemie nicht entziehen können – trotz zeitweise steigender Nachfrage nach Desinfektions- und Reinigungsmitteln, Medikamenten und Seifen. Das meldet der Verband der Chemischen Industrie (VCI, Frankfurt) in der Halbjahresbilanz der chemisch-pharmazeutischen Branche.
Nach einem guten Start ins Jahr 2020 ging die Produktion im zweiten Quartal um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen fiel im Durchschnitt auf 77,5 Prozent. Die Produktion in der Chemie (ohne Pharma) lag im ersten Halbjahr 3,6 Prozent unter dem Niveau der ersten sechs Monate 2019. Der Umsatz von Deutschlands drittgrößtem Industriezweig (inklusive Pharma) ging um 6,1 Prozent auf 96 Mrd EUR zurück. Die Produktion von Spezialchemikalien verringerte sich um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Herstellung von Polymeren sank durch die Nachfrageflaute der Automobilindustrie und der Kunststoffverarbeiter um 8 Prozent.