Dies trägt wohl eher nicht zur Ermunterung potenzieller Investoren bei: Der brasilianische Polyolefinhersteller meldete auch für das erste Quartal rote Zahlen (Foto: Braskem)
Erkaltetes Interesse: Eine Übernahme der Mehrheit an den Stimmrechten von Braskem (São Paulo / Brasilien) durch die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc, Abu Dhabi / Vereinigte Arabische Emirate) ist vom Tisch. Wie der brasilianische Polyolefinhersteller mitteilt, hat der arabische Staatskonzern die Verhandlungen beendet. Somit behält Novonor (Salvador da Bahia / Brasilien) die 38,3 Prozent der Braskem-Anteile, mit denen der Mischkonzern 50,1 Prozent der Stimmrechte kontrolliert. Im vergangenen Herbst hatte Adnoc für den Kauf der Anteile Novonor ein unverbindliches Angebot über 10,5 Mrd BRL (umgerechnet 1,9 Mrd EUR) unterbreitet. Die Araber haben aber auch noch ein anderes Eisen im M&A-Feuer: die mögliche Übernahme von Covestro. Zu diesem Deal waren aus dem Markt jedoch keine Neuigkeiten zu vernehmen.
Die Attraktivität von Braskem dürfte unter den neuerlich schwachen Geschäftszahlen gelitten haben. Nachdem das Unternehmen in vier der vergangenen fünf Jahre rote Zahlen geschrieben hatte, verlief auch der Start in das Jahr 2024 nicht besonders verheißungsvoll – im ersten Quartal musste Braskem einen Netto-Fehlbetrag von 1,39 Mrd BRL (250 Mio EUR) ausweisen, nach einem Quartalsgewinn von 242 Mio BRL ein Jahr zuvor. Dabei hatte das bereinigte Ebitda (Recurring Ebitda) um 7,2 Prozent auf 1,14 Mrd BRL zugelegt, obwohl der Umsatz um 7,8 Prozent auf 17,92 Mrd BRL nachgegeben hatte.