Aus Sicht der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (D-61348 Bad Homburg) muss die absehbare Steigerung der EEG-Umlage dringend verhindert werden. Zum 1. Januar 2014 werde ein weiterer Anstieg der Umlage auf mindestens 7 Cent pro Kilowattstunde erwartet, nachdem aktuell die Verhandlungen zur Strompreisbremse zwischen Bund und Ländern gescheitert sind. Das würde eine Stromkostenverdoppelung innerhalb von nur 2 Jahren bedeuten, so der IK – eine Entwicklung, die „umgehend gestoppt" werden müsse.
Denn damit sei für der Industriestandort Deutschland ein Kollaps mit fatalen Folgen für die Arbeitsplatzsituation und die Wirtschaft insgesamt zu befürchten. Schon jetzt benachteiligten die hohen Stromkosten die deutschen Kunststoffverpackungshersteller nicht nur im internationalen Wettbewerb, sondern auch gegenüber ausländischen Anbietern im deutschen Markt, heißt es vom Branchenverband. Die Stückkosten für die einzelnen Verpackungsprodukte seien in den letzten Monaten deutlich gestiegen und weitere Kostenanpassungen schon jetzt absehbar.
Mit der bisher ausschließlichen Finanzierung der EEG-Umlage über den Strompreis seien industrielle wie private Endverbraucher überfordert. Es gebe darüber hinaus hierzu auch verfassungsrechtliche Bedenken. Es wäre sinnvoller, eine Finanzierung der Umlage im Rahmen des Bundeshaushaltes anzustreben, so die Haltung des IK.
IK-Hauptgeschäftsführer Ulf Kelterborn fordert in diesem Zusammenhang, zugleich auch über die Abschaffung der Stromsteuer nachzudenken. Aufgrund der hohen Strompreise hätte diese ihre ursprüngliche Lenkungswirkung schon längst verfehlt. Die mittelständische Wirtschaft und die privaten Haushalte würden dadurch andererseits besonders entlastet.
Aber auch grundsätzlich fordert die IK eine völlige Neuausrichtung bei der Förderung der erneuerbaren Energien. Die jetzigen Renditegarantien für einen Zeitraum von 20 Jahren müssten beendet werden. Sie führten zu weiteren Kostenexplosionen und verhinderten zugleich die für eine erfolgreiche Energiewende notwendigen Innovationen. Nur eine marktgerechte Stromproduktion unter Einbeziehung wettbewerblicher Strukturen könne einen nachhaltigen Erfolg der Energiewende gewährleisten.
In Kürze werde die IK die Forderungen auch über den Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) mit anderen Verbänden der mittelständischen Wirtschaft in einem gemeinsamen Papier formulieren, heißt es aus Bad Homburg.