Am ABS-Markt zeichnet sich eine Wende ab. Denn das Material, das in unterschiedlichen Branchen wie Haushaltsgeräte, Spielwaren und Konsumgüter, E&E, und Automotive zum Einsatz kommt, ist erstmals seit Monaten in Europa teurer als in China. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report. Laut KI gaben die chinesischen Inland-Spotpreise im Dezember 2020 um 7,4 Prozent auf durchschnittlich 16.984 CNY (2.168 EUR/t) nach und die Import-Spotnotierungen um 3,7 Prozent auf 19.531 CNY. Angesichts des noch immer hohen Preisniveaus und der feiertagsbedingten Produktionsabstellungen zum chinesischen Neujahrsfest (12. Februar) sind weitere Rückgänge im Januar wahrscheinlich.
In Mittel- und Nordwesteuropa setzt ABS derweil die Preis-Hausse der vergangenen Monate zunächst noch ungebremst fort. Für Januar zeichnen sich weitere Aufschläge von 250 bis 400 EUR/t ab, sodass selbst die von KI berichteten Distributionspreise für Kleinmengen von Extrusions- und Spritzgießmaterialien zum Jahresauftakt 2021 wohl über die Marke von 2.500 EUR/t springen werden. Damit schließt sich nicht nur das Arbitrage-Fenster für hiesige ABS-Hersteller in Bezug auf Exporte nach Fernost.