Richtet ihren Blick kritisch auch auf die Aktivitäten in Europa: Finanzchefin Jurate Keblyt (Foto: Grammer)
Die schwache Wirtschaft in Europa und die Krise der Automobilindustrie setzen dem Hersteller von Fahrzeugsitzen und Interieurteilen Grammer (Ursensollen) zu. Das Unternehmen, das erst kürzlich die defizitäre US-Tochter TMD veräußert hat, schraubte nun die Umsatzprognose für das Gesamtjahr nach unten. Aufgrund der schwächeren Nachfrage und der Entkonsolidierung von TMD erwartet der Automobilzulieferer nun einen Jahresumsatz von 2 Mrd EUR statt wie bislang von 2,3 Mrd EUR. Die Prognose für das operative Ebit, die bereits im August abgesenkt wurde bleibt bei 56,8 Mo EUR.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erwirtschaftete Grammer aus dem fortgeführten Geschäft – also ohne TMD-Aktivitäten – einen Umsatz von 1,47 Mrd EUR. Auf vergleichbarer Ebene waren dies 4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen mitteilt. Das operative Ebit sackte aufgrund der Kosten durch volatile Werksauslastungen um 27 Prozent ab auf 38 Mio EUR. Der Turnaround des Amerika-Geschäfts habe bei Grammer höchste Priorität, erklärte Finanzchefin Jurate Keblyte. Der Verkauf von TMD entspreche dem Ziel, sich auf Kernkompetenzen und -produkte zu konzentrieren und das Portfolio zu straffen. Bei weiteren Maßnahmen in diese Richtung rücke nun die EMEA-Region ins Blickfeld, was Keblyte mit der anhaltenden Konjunkturkrise begründete.