Die westeuropäischen Einkäufer von Standard-Thermoplasten konnten die bei den Polymerproduzenten im Juni 2011 verbuchte Kostensenkung teils deutlich übertreffen. Die Nachlässe reichten von eher moderaten Rückgängen beim PVC bis zu fast dreistelligen Beträgen bei PE-LD und PS. Abgesehen von EVA war das Angebot durch die Bank tendenziell gut bestückt. Die seit längerem auf Lagerabbau geänderte Einkaufstaktik der Verarbeiter sowie die zahlreichen Brücken- und Feiertage ließen den Bedarf teils signifikant schrumpfen. Da die Lagerkapazitäten bei den Produzenten überzuquellen drohten, standen öfter größere Einzelposten bei den Polyolefinen zum Abverkauf. Auch bei allen anderen Typen zeigen sich zunehmend verfettende Läger. Das berichtet der wöchentliche Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Monatsreport.
Im Juli stehe eine noch deutlichere Bereinigung der vor allem in Q1 wohl allzu stürmisch nach oben galoppierten Niveaus bevor, so KI. Sinkende Kosten von 95 EUR/t bei Ethylen (C2), 75 EUR/t bei Propylen (C3) und 95 EUR/t bei SM sorgen für hohe Erwartungshaltung bei den Verarbeitern. Zum Halbjahresstart erwarten die Produzenten zwar einen spürbaren Auffülleffekt bei den Verarbeitern, je näher allerdings der klassische europäische Urlaubsmonat August heranrückt, umso größer werden die Befürchtungen über einen schrumpfenden Bedarf. Der Juli steht im Zeichen hoher Preisflexibilitäten.