Im Juni 2011 holten sich die europäischen Einkäufer von PET die Kostensenkungen der Produzenten der Vorwochen herein. Wie oft bei sinkenden Marktpreisen profitierten große Abnehmer besonders stark, während kleinere etwas darunter blieben. Die Bandbreite der Abschlüsse zeigte sich wieder heterogener als seit Herbst 2010 üblich. Hintergrund der Abschläge war ein gut versorgter Markt, der sowohl aus der weitgehend ungestört laufenden europäischen Produktion als auch aus wieder zunehmenden günstigen asiatischen Importen gespeist wurde. Das berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Monatsreport.
Der weltweite Baumwollboom ist definitiv zu Ende, China hat zugleich auf die Bremse gedrückt, sodass die strukturellen Polyester-Überkapazitäten wieder den Markt bestimmen. Viele gut informierte Käufer übten sich im Juni in taktischer Zurückhaltung, womit der Druck auf die Preise im Monatsverlauf immer stärker wurde. Ob etwaige Kostensteigerungen bei allem Willen der Anbieter eingepreist werden können, scheine derzeit fraglich. Die Notierungen stehen durch die asiatische Marktlage auch im Juli tendenziell eher weiter unter Druck, berichtet KI.