An den nordamerikanischen Polymermärkten tendierten die Preise im September 2021 uneinheitlich. Die Polyolefin-Erzeugung hat sich von den Ausfällen durch Hurrikan „Ida“ und „Nicholas“ weitgehend erholt und läuft stabil. Entsprechend ging es für die Preise bei Polyethylen seitwärts und abwärts bei Polypropylen. Auch die PVC-Produktion am Golf von Mexiko wurde zwar wieder hochgefahren, doch die weiter bestehende Materialknappheit ermöglichte es den Herstellern, noch einmal Aufschläge zu realisieren. Polystyrol-Käufer profitierten ebenfalls von der stabilen Produktion und konnten den Rollover durchsetzen.
Stark beeinträchtigt bleibt allerdings die Vorproduktproduktion. Eine Explosion hat den Ethan-Cracker von Westlake (Houston, Texas / USA) in Lake Charles lahmgelegt. Auch Shell und Dow Chemical sind immer noch dabei, ihre Cracker von den Schäden durch Ida wieder flott zu machen. Die Verfügbarkeit von C2 liegt auf dem nordamerikanischen Kontinent bei gerade einmal 61 Prozent. Weniger angespannt ist die Lage bei Propylen, da alle PDH-Anlagen wieder laufen. Sehr viel düsterer sieht die Situation jedoch bei den technischen Thermoplasten aus. Zuschlagsstoffe für Compounds könnten sich noch einmal drastisch verknappen.