Chloropren ist der wesentliche Grund für die Verschärfung der US-Umweltschutzverordnung (Abb: NEUROtiker)
In den USA zieht die Environmental Protection Agency (EPA) die Zügel für Chemiekonzerne an. Die Umweltschutzbehörde erließ vor wenigen Tagen eine Verordnung, die 218 Unternehmen und Werke zwingen soll, den Ausstoß potenziell giftiger Verbindungen zu reduzieren. Im Fokus stehen insbesondere Ethylenoxid, Chloropren, Vinylchlorid, Benzol, Butadien und Ethylendichlorid. Hinzu kommt: In der Umgebung der jeweiligen Produktion sollen Messgeräte aufgestellt werden, um Verstöße zu dokumentieren – das sogenannte Fenceline Monitoring.
Die Überwachung soll für die Mehrzahl der Standorte ein Jahr nach Inkrafttreten der Verordnung beginnen. Bei einigen Werken wurde die Übergangszeit sogar auf zwei Jahre ausgeweitet. Mit einer Ausnahme: Für Produktionsstätten, die den Halogenkohlenwasserstoff Chloropren erzeugen, lagern oder verarbeiten, gilt eine Karenzzeit von nur 90 Tagen.
Damit werden laut EPA die Vorgaben zur Luftreinhaltung in den USA zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten verschärft. Grund ist vor allem der Druck aus der Bevölkerung – vielfach aus Gemeinden mit einem hohen Anteil von Afroamerikanern –, die sich gesundheitlich stark von diesen Produktionen beeinträchtigt sieht.