Was lange währt, wird nicht immer gut: stillgelegter Petrochemie-Standort Long Son im Süden Vietnams (Foto: Siam Cement)
Schwache Nachfrage und hohe Kosten treffen nicht allein die europäische Chemie und Petrochemie. Der thailändische Mischkonzern Siam Cement (SCG, Bangkok / Thailand) hat wegen zuletzt erheblicher Verluste sämtliche Anlagen der vietnamesischen Tochtergesellschaft Long Son Petrochemicals (LSP) auf unbestimmte Zeit außer Betrieb genommen. Die Produktion soll erst wieder angefahren werden, wenn sich die Marktbedingungen verbessern. Erwartet wird ein Stillstand bis „weit ins Jahr 2025“ hinein. Für das in petrochemischer Betrachtung eher unbedeutende Vietnam ist das in etwa, als würde hierzulande BASF Ludwigshafen vom Netz genommen.
Gleichzeitig will SCGC bis Ende 2027 weitere umgerechnet 670 Mio USD in die Hand nehmen, um die LSP-Infrastruktur zu modernisieren und den bisher mit Naphtha und Propan betriebenen Cracker auch für den Einsatz von günstigem Ethan aus den Schiefergas-Vorkommen der USA umzurüsten. Davon verspricht man sich niedrigere Produktionskosten. Die rund 1.000 Mitarbeiter sollen währenddessen weiterbeschäftigt werden.