Produktionsanlagen in Bergen op Zoom in den Niederlanden. Dort soll die PPE-Erzeugung deutlich ausgeweitet werden (Foto: Sabic)
Trotz der beendeten Gespräche um eine Zusammenlegung des Bereichs „Specialties" von Sabic (Riyadh / Saudi-Arabien) mit einem Teil der Masterbatches von Clariant (Muttenz / Schweiz) verfolgt der saudische Konzern den Umbau bei technischen und Hochleistungskunststoffen seit Ende 2019 weiter.
Gipfeln dürfte das Vorgehen von Sabic in einer weitgehenden Trennung von den Specialties-Materialien, die selbst für die auf Ausweitung der Downstream-Aktivitäten bedachte Sabic-Mutter Saudi Aramco zu stark erläuterungsbedüftig und auch mengenmäßig zu kleinteilig sind. Ausnahme wird dabei wohl das Geschäft mit Polycarbonat (Marke „Lexan") sein, das zumindest mit Blick auf die Menge den Standard-Thermoplasten am nächsten steht, die dem Sabic-Bereich „Petrochemicals" angegliedert sind. Nach Redaktionsschluss bekräftigte Sabic hingegen, dass man keine Verkaufsabsichten hege und die Sparte Specialties zu 100 Prozent im Eigentum des Konzerns bleibe.
Der mögliche Verkauf der Specialties – dann als Sabic High Performance Polymers (SHPP) firmierend –, deren Umsatz im Zuge des 2019 geplatzten Clariant-Deals auf 1,7 Mrd EUR beziffert wurde, könnte dennoch bereits ab November 2020 anstehen. Sabic bestätigte auf Nachfrage „ein 'Go-live' für einen eigenständigen Specialties-Bereich ab dem 1. November 2020" – unter anderem mit neu gegründeten Vertriebsgesellschaften.