Dr. Meinrad Lugan, Vorsitzender des BVMed-Vorstands und Vorstandsmitglied bei B. Braun Melsungen (Foto: BVMed)
Die Stimmung in der deutschen Medizintechnik-Branche hat sich deutlich eingetrübt. Die für dieses Jahr erwartete Umsatzsteigerung im Inland ist mit nur noch 3,3 Prozent gegenüber 4,2 Prozent in 2018 deutlich rückläufig. Als besonders besorgniserregend bezeichnet der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed, Berlin) die rückläufige Gewinnsituation durch sinkende Preise und höhere Kosten. Das sind die Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage 2019, an der sich 102 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben. Im Jahr 2018 erzielten die deutschen Medizintechnikhersteller einen Rekordumsatz von über 30 Mrd EUR.
Hauptgrund für die Konjunkturschwäche ist laut BVMed-Vorstandsvorsitzendem Dr. Meinrad Lugan die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR), die für Ressourcendefizite bei den Benannten Stellen, längere Bewertungsverfahren und steigende Preise sorge. Nach einer dreijährigen Übergangsfrist wird die MDR am 26. Mai 2020 in Kraft treten. „Wir benötigen bei der MDR praxisorientierte Lösungen, damit alle Produkte nach der EU-Medizinprodukte-Verordnung zertifiziert werden und den Anwendern und Patienten zur Verfügung stehen können", forderte BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin. Ein stabilisierender Faktor bleibe jedoch der Export.