In der Ostsee kommt offenbar ein großer Teil der Verschmutzung fernab der Strände von industriellen Abfällen aus der Berufs- und Sportschifffahrt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stichprobe, die der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU, Berlin) mit örtlichen Fischern machte. „Es scheint immer noch gängige Praxis zu sein, alte, teilweise noch gefüllte Fässer, Dosen mit Farb- und Lackresten, Tauwerk oder ausgedientes Ölzeug von den Schiffen einfach über Bord zu werfen“, sagt NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. Nur so erkläre sich deren hoher Anteil in der Stichprobe.
Die jüngst untersuchten Hochseeabfälle aus Kunststoffen, Metall, Textilien, Holz und Glas stammen aus den Netzen von mehr als 30 Fischern, die sich an dem NABU-Projekt „Fishing for Litter“ beteiligten. Der Müll unterscheidet sich von demjenigen, den Sammler bei Aktionen im Bereich des Spülsaums vorfinden und der überwiegend von Touristen und Wassersportlern herrührt.