Entthront: Die „HMM Algeciras“ ist nicht mehr das größte Containerschiff der Welt (Foto: HHLA / Dietmar Hasenpusch)
Ein neuer Superlativ ist auf den Meeren unterwegs: Vor kurzem wurde das auf einer chinesischen (sic!) Werft gebaute größte Frachtschiff der Welt an die taiwanesische (sic!) Reederei Evergreen ausgeliefert. Die „Ever Alot“ bietet Platz für genau 24.004 20-Fuß-Container (TEU) und ist damit das erste Schiff, das die magische Marke von 24.000 TEU knackt. 400 m lang und 61,5 m breit nimmt der Ozeanriese dieselbe Fläche ein wie dreieinhalb Fußballfelder. Schon in diesem Jahr soll der Transportgigant auch in deutsche Häfen einlaufen. Was die Anforderungen an das logistische Handling und die Abfertigungsinfrastruktur angeht, dürfte von diesem Frachtvolumen nicht nur die Betreibergesellschaft des Hamburger Hafens HHLA vor eine neue Herausforderung gestellt werden.
Dabei beginnt sich die Zuverlässigkeit in der Containerschifffahrt gerade wieder zu stabilisieren. Obwohl sich die Schiffe in der Nordsee noch immer stauen (nach Angaben der Konjunkturforscher vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel stehen dort aktuell mehr als 2 Prozent der globalen Frachtkapazität still und können weder be- noch entladen werden) erreichten im Mai mehr als ein Drittel (genau: 36 Prozent) aller global transportierten Container pünktlich ihr Ziel. Die weltgrößte Reederei Maersk meldete sogar stolz, dass sie mehr als die Hälfte (50,3 Prozent) aller Stahlboxen fahrplanmäßig ans Ziel gebracht habe.