Italien ist bestrebt, die von der EU-Kommission vorgegebenen Richtlinien zur Implementierung der Kreislaufwirtschaft umzusetzen, doch die Realisierung dürfte aufgrund teils gegenläufiger Rechtsvorschriften und Verfahren nicht ganz einfach werden. Das ist der Tenor des italienischen Recyclingreports 2015 („L'Italia del Riciclo 2015"), herausgegeben vom Industrieverband Fise Unire (Rom / Italien) und dem Umweltberatungsunternehmen Fondazione per lo Sviluppo Sostenible (Rom / Italien).
Während Norditalien den Experten zufolge bereits gute Fortschritte bei Nachhaltigkeit und Recycling erzielt habe – und sogar zusätzliche Abfallströme zur Weiterbehandlung „importiert" – hat der Süden des Landes, wie üblich, etwas Nachholbedarf bei den Umweltthemen. Bezogen auf die Kunststoff-Abfallfraktion kommt die Untersuchung dennoch zu dem Schluss, dass das Recycling für diesen Sektor noch viel weniger entwickelt ist als für andere Materialströme wie Glas, Papier oder Metall. Über das nationale Sammel- und -Recyclingkonsortium Corepla (Mailand / Italien) wurden im Jahr 2014 insgesamt rund 830.000 t Kunststoffverpackungsabfälle aus Privathaushalten landesweit gesammelt. Das ist ein Anstieg von 8 Prozent gegenüber 2013. .