Das Naturschutzgebiet "Brabantse Wal" liegt in den Niederlanden, direkt nördlich von Antwerpen (Foto: VVVBrabantseWal)
Die Entwicklung rund um das milliardenschwere Crackerprojekt „Project One“ hat für den Bauherrn Ineos (London / Großbritannien) etwas von Hü und Hott. Nach der erst zurückgezogenen und dann doch wieder erteilten Baugenehmigung machen nun erneut 14 Umweltorganisationen um die Initiatoren von ClientEarth (London / Großbritannien) mobil – dabei sind auch die lokalen Einheiten von Greenpeace und WWF.
Sie haben Klage gegen die Behörden in der belgischen Provinz Flandern eingereicht, mit der Begründung, Ineos halte Details zur realen Belastung von Menschen, Umwelt und Klima durch den Cracker zurück – nicht nur in der unmittelbaren Umgebung, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Damit dürfte unter anderem der Import von Schiefergas aus den USA gemeint sein, für das Ineos eigens mehrere Gastanker hat bauen lassen, um die hiesigen Ethan-Cracker zu versorgen.
Die Umweltorganisationen argumentieren, ohne eine vollständige Bewertung des Gesamteinflusses sei eine Genehmigung nach Landes- und EU-Recht „illegal“. Die von Ineos zuletzt geforderten zusätzlichen Auflagen seien lediglich kosmetischer Natur. Der Petrochemie-Konzern hält dagegen: Das Vorhaben werde „Europas nachhaltigster Cracker“ sein.