Oh, lodernd Flammen: Doch die hohen Energiepreise schwächen die Wirtschaft (Foto: Pexels, Pixabay)
Der russische Angriff auf die Ukraine wird die deutsche Wirtschaft auf Jahre hinaus massiv belasten. In seiner Konjunkturprognose für den Herbst 2022 erwartet das Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel, Deutschland) nur noch einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,4 Prozent – das sind 0,7 Punkte weniger, als noch in der Sommerpause erwartet. Die Inflationsrate soll den Prognosen zufolge im laufenden Jahr auf 8 Prozent und 2023 sogar auf 8,7 Prozent steigen. Erst für 2024 sehen die Wirtschaftsforscher Entlastung: Dann würden der Preisdruck deutlich nachlassen und die Inflationsrate auf 3,1 Prozent sinken, erwarten die Wirtschaftsforscher.
Stefan Kooths, Vizepräsident und Konjunkturchef des IfW Kiel, macht in erster Linie die hohen Energieimportpreise für die Belastung vor allem energieintensiver Produktionen und konsumnaher Wirtschaftsbereiche verantwortlich. Ebenso fehle durch die Energiekrise den Endverbrauchern das Geld für den Konsum: Die Kaufkraft der privaten Haushalte soll im kommenden Jahr mit 4,1 Prozent so stark einbrechen wie noch nie im wiedervereinigten Deutschland (das Pandemie-Jahr 2020 ausgenommen). Wohl erst 2024 werde die Kauflaune der Deutschen wieder etwas ansteigen, heißt es.