Landeklappen ausfahren! Die deutsche Kunststoffindustrie befindet sich weiter im Sinkflug (Pexels, Matt Hardy)
Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich erneut verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex des Ifo Instituts (München) fiel im September 2024 um 1,2 Zähler auf 85,4 Punkte. Dies war bereits der vierte Rückgang in Folge. Unzufrieden waren die Unternehmen insbesondere mit den laufenden Geschäften – der diesbezügliche Teilindex rutschte um 2 Zähler ab auf 84,4 Punkte. Doch auch der Ausblick für die kommenden Monate trübte sich weiter ein, das entsprechende Stimmungsbarometer sank um 0,5 Zähler auf 86,3 Punkte. „Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker unter Druck“, lautet das Resümee von Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Bei den einzelnen Wirtschaftsbereichen verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe den stärksten Rückgang. Der dazugehörige Index fiel um 3,8 Punkte auf -21,6 Zähler und damit auf den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Der Auftragsmangel habe sich verschärft, heißt es aus München, die Kernbranchen der deutschen Industrie steckten in Schwierigkeiten. Dies gilt offenbar insbesondere für die Subsparte „Kunststoff- und Gummiwaren“. Hier schätzten die Unternehmen sowohl die Zukunftsaussichten deutlich schlechter ein (-5,5 Punkte auf -24 Zähler) als auch die aktuelle Lage (-3,9 Punkte auf -35,2 Zähler). In der Summe rutschte das Geschäftsklima des Teilsektors erneut kräftig ab – um 4,7 Punkte auf -29,7 Zähler.
Die übrigen Wirtschaftsbereiche zeigten ein gemischtes Bild: Im Dienstleistungssektor verschlechterte sich das Geschäftsklima laut Ifo um 2,2 Zähler auf -3,5 Punkte und im Handel um 2,4 Zähler auf -29,8 Punkte. Derweil ging der Index für das Bauhauptgewerbe etwas nach oben, nämlich um 1,6 Zähler auf -25,2 Punkte. Dies lag vor allem an den etwas weniger pessimistischen Erwartungen, teilt das Ifo mit. Mit den laufenden Geschäften zeigten sich die Unternehmen des Bausektors hingegen weniger zufrieden.