Gesprächsbereit: die neue GKV-Präsidentin Dr. Helen Fürst (Foto: Fürst Gruppe)
Anfang Juli hat der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV, Berlin; www.gkv.de) die Unternehmerin Dr. Helen Fürst als neue Verbandschefin präsentiert. Was sie sich für ihre zweijährige Amtszeit vorgenommen hat und wo sie ihre Hauptaufgaben als GKV-Präsidentin sieht, schildert Fürst im Interview mit KI.
KI: Sie haben sich vor Kurzem zur GKV-Präsidentin wählen lassen – aus Mitleid, weil sonst niemand kandidierte, aus Masochismus oder aus missionarischem Eifer?
Dr. Helen Fürst: (lacht) Weder noch. Als Familienunternehmerin bin ich es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Ich nehme mir die Zeit für mein Amt beim GKV, weil ich es für absolut wichtig halte, dass unsere Industrie eine starke Vertretung nach außen hat.
Die GKV-internen Querelen und Krawalle haben Sie nicht abgeschreckt?
Fürst: Wissen Sie, ich habe in meinem Leben viel erlebt, privat wie beruflich. Dabei habe ich gelernt: Herausforderungen sind da, um diese anzupacken. Ich finde es wahnsinnig schade, dass es uns nicht gelungen ist, den Konflikt einvernehmlich zu lösen. Glauben Sie mir, wir haben uns das nicht leicht gemacht.
Was sind die großen Themen, die Sie als Verbandspräsidentin angehen wollen?
Fürst: Es gibt eine ganze Reihe an Themen, die mir wichtig sind: Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz, Fachkräftemangel, Energie- und Materialversorgung und auch das Image unserer Industrie in der Öffentlichkeit.
Das sind allesamt dicke Bretter. Wo wollen Sie zuerst bohren?
Fürst: Ich glaube, wir können es uns nicht mehr leisten, die Themen erst penibel zu priorisieren und dann fein säuberlich nacheinander abzuarbeiten. Wir müssen die Aufgaben parallel angehen, sonst läuft uns die Zeit davon. Außerdem hängen etliche der Themen zusammen: Nehmen Sie das Beispiel Klimaziele und Kreislaufwirtschaft. Wenn wir das eine nicht umsetzen, werden wir das andere nicht erreichen.