Die Lage in der petrochemischen Industrie in Frankreich scheint sich langsam zu entspannen, da sich die Aufmerksamkeit der Gewerkschaften inzwischen auf andere Branchen konzentriert. Unter anderem haben die Piloten der Fluggesellschaft Air France für einen viertägigen Streik gestimmt, der mit dem Auftakt der Fußball-Europameisterschaft am 10. Juni beginnen soll.
Total (Paris / Frankreich) hat dem Vernehmen nach in mehreren der von Streiks lahmgelegten Raffinerien mit dem Wiederanfahren der Anlagen begonnen. Bis der Betrieb wieder vollständig läuft, dürften aber noch einige Tage vergehen. Stark betroffen ist derweil offenbar noch der PVC-Erzeuger Kem One (Lyon / Frankreich). Das Unternehmen, das auch nach dem Dafürhalten von Gewerkschaftsvertretern nach dem Umbau der vergangenen Jahre noch nicht wieder allzu sicher auf den Beinen steht, wird genau aus diesem Grund zwar selbst nicht bestreikt. Doch die für den Betrieb essenzielle Versorgung mit Ethylen läuft noch immer nicht in geordneten Bahnen. Ähnliches gilt für den Spezialchemie- und Kunststoffkonzern Arkema (Colombes / Frankreich), der aber die meisten Folgen des Streiks in der Lieferkette bisher ausgleichen konnte.