Zu resümieren, dass die Stimmung in Frankreich allmählich zu Gunsten der Industrie und gegen den Streik kippt, wäre zu viel gesagt. Zwar befürchten zahlreiche Handwerksbetriebe insbesondere aus der Baubranche Einbußen und fordern Notfallmaßnahmen seitens der Regierung. Doch insgesamt scheint der Rückhalt der Gewerkschaft CGT innerhalb der Bevölkerung ausreichend hoch, zumal für den morgigen 26. Mai, der im Nachbarland kein Feiertag ist, die Ausweitung des Streiks zunächst auf die Kernkraftwerke geplant ist, wie von der Untersektion CGT Energie zu erfahren war. Arbeitsniederlegungen und Blockaden bei der Staatsbahn SNCF sollen folgen.
Der Arbeitgeberverband der französischen Chemie-Industrie UIC fürchtet Versorgungsengpässe insbesondere für jene nachgelagerten Standorte, die per Pipeline versorgt werden. Dazu gehören beispielsweise die PE- und PP-Linien von Ineos (Rolle / Schweiz) in Sarralbe, die dem Vernehmen nach bereits kein Ethylen mehr erhalten und deren Produktion nur noch gedrosselt läuft. Ähnliches gilt für ExxonMobil (Baytown, Texas / USA).