Erwartet ernsthafte Gespräche: Bettina Schall, Veranstalterin der Messe „Fakuma“ (Foto: Schall Messen)
Konjunkturkrise hin, Nachfrageflaute her – vom 15. bis 19. Oktober 2024 findet – zum bereits 29. Mal – die „Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung“ in Friedrichshafen statt. Wie es um die Stimmung in der Branche bestellt ist und was die mehr als 1.600 Aussteller auf rund 85.000 m2 Bruttofläche am Bodensee erwartet, sagt Bettina Schall, die Veranstalterin der Kunststoffmesse „Fakuma“, im Interview mit „Kunststoff Information“.
KI: Die deutsche Kunststoffindustrie leidet derzeit unter einer massiven Konjunktur- und Nachfrageflaute. Welchen Tenor haben die Rückmeldungen, die Sie aus dem Markt erhalten?
Bettina Schall: Eben, weil es diese Flaute gibt – übrigens nicht nur in der Kunststoffindustrie –, lautet der Tenor durch die Bank: „Noch mehr Effizienz, noch mehr Einsparungen“. Die Unternehmen wollen ihre Wirtschaftlichkeit sichern.
KI: Hat Deutschland einfach Pech – oder sind die Probleme hausgemacht? In welchen Bereichen sind rasche Korrekturen angezeigt?
Schall: Auf schicksalhaftes Pech würde ich die Konjunktur- und Nachfrageflaute nicht zurückführen. Wir wissen, dass die momentane Situation auf hochkomplexen Ereignissen beruht. Kurzfristige Maßnahmen werden als Korrekturen nicht helfen. Unternehmen brauchen eine solide allseitige Planungssicherheit, um arbeiten und investieren zu können.
KI: Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid: Werden wir auf der Fakuma eher ein gemeinsames Wundenlecken oder ein kollektives Trübsalblasen erleben?
Schall: Nein, beides sicher nicht. Aber wir werden ganz bestimmt an vielen unterschiedlichen Stellen und zu verschiedenen Gelegenheiten ernsthafte Gespräche erleben.
KI: Messen sorgen immer auch dafür, dass die Branche zusammenrückt. Welches Signal, glauben Sie, wird dieses Jahr von der Fakuma ausgehen?
Schall: Ich gehe davon aus, dass sich angesichts der schwierigen Lage noch mehr Synergien ergeben werden, um noch mehr Effizienz zu erreichen. Dieser Begriff mag abgedroschen klingen. Aber seine Relevanz und Dringlichkeit sind hoch wie nie.