Mit Verweis auf die internationalen und insbesondere US-amerikanischen Logistikprobleme und die „Dynamik im europäischen Markt“ – Letzteres soll wohl die unterirdisch geringe Nachfrage hierzulande umschreiben – plant Dow Chemical (Midland, Michigan / USA) massive Drosselungen der Polyethylen-Anlagen. Laut einem Kundenschreiben vom 24. August 2022 sind davon vor allem die Erzeugungen am Golf von Mexiko betroffen. Da explizit auch die schwache Nachfrage in Europa erwähnt ist, könnte es aber auch hier zu Drosselungen kommen. Dow bestätigte das Vorgehen auf eine entsprechende Nachfrage.
Die Drosselungen in den USA sollen rund 15 Prozent der weltweiten PE-Kapazität des Konzerns ausmachen und so lange andauern wie auch die Nachfrage in Europa niedrig und die Logistikketten angespannt sind. Man werde trotzdem alle Verpflichtungen erfüllen, heißt es im Schreiben, jedoch mit der kleinen Einschränkung, man solle auf jeden Fall mit dem eigenen Lieferanten in engem Kontakt bleiben.
Einer der wesentlichen Gründe für die Drosselungen ist die eigene Lagerkapazität, die an ihre Grenzen stößt – ähnlich wie auch bei vielen Unternehmen in China. Die Mischung aus explodierenden Produktionskosten und geringer Nachfrage sorgte in der Dow-Bilanz bereits im zweiten Quartal 2022 für Gegenwind bei den Margen.