Da war die Welt noch in Ordnung: der erste Spatenstich für die neue PDH-Anlage in Kallo im September 2019 (Foto: Borealis)
Der Polyolefin-Produzent Borealis (Wien / Österreich) hat die Bauarbeiten an seiner neuen Anlage zur Propan-Dehydrierung (PDH) im belgischen Kallo „bis auf Weiteres“ gestoppt. Als Grund nannte das Unternehmen „mutmaßliche Fehlpraktiken“ und Verstöße gegen das Sozial- und Arbeitsrecht auf Seiten eines Subunternehmens.
Lokale Medien hatten von ausbeuterischen Zuständen auf der Baustelle berichtet. Einige Handwerker hätten sechs Tage in der Woche arbeiten müssen und einen Monatslohn von lediglich 650 EUR erhalten. Einem Bericht der belgischen Wirtschaftszeitung „De Tijd“ zufolge untersucht die belgische Staatsanwaltschaft den Vorwurf, dass mehr als 50 Arbeiter auf der Baustelle Opfer von Menschenhandel geworden seien.