In dem monatelangen Machtkampf um die Kontrolle des Spritzgießunternehmens Balda AG (Bad Oeynhausen) hat der Aufsichtsratschef Dr. Michael Naschke das Handtuch geworfen. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 4. September 2013 in Berlin, die der Großaktionär Elector initiiert hatte, wurde der dreiköpfige Aufsichtsrat neu gewählt. In das Gremium bestellt wurden der Elector-Chef Dr. Thomas van Aubel, die Elector-Kandidatin Frauke Vogler und der ehemalige Merck-Manager Klaus Rueth. Van Aubel will den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen.
Naschke begründete er seinen Rücktritt damit, im „Interesse der Gesellschaft, ihrer Mitarbeiter und ihrer Kunden, zu einem fairen Interessenausgleich“ kommen zu wollen. In den Medien kursieren allerdings Spekulationen, dass beim Rücktritt Naschkes die jüngsten Meldungen über dessen Aufsichtsratsaktivitäten in den vergangenen Jahren eine Rolle gespielt haben dürften. Van Aubel wirft Naschke versuchten Betrug bei einem Verkauf von Balda-Aktienoptionen vor und erstattete Strafanzeige gegen ihn.