Produktionskürzungen, Stellenabbau, Werksschließungen, fehlende Teile – der Gegenwind für die europäischen Automobilbauer auf den Heimatmärkten ist so stark geworden, dass auch die bisher guten Geschäfte in Asien und Nordamerika die Delle nur noch knapp ausgleichen können. Die Wirkung der Wirtschaftskrise hat China erreicht und sorgt dort für schärferen Wettbewerb, was vor allem die hiesigen Premiumhersteller spüren. Für Zulieferer in die deutsche Automobilindustrie bedeutet diese Entwicklung eine Erhöhung des seit Beginn der Wirtschaftskrise ohnehin bestehenden Konsolidierungsdrucks, berichtet der wöchentliche Branchendienst Kunststoff Information (KI,), Bad Homburg.
„Das macht sich insbesondere in einem massiven Preisdruck für die Zulieferer bemerkbar", sagte Michael Weigelt, Geschäftsführer von TecPart - Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. (Frankfurt). „Die Preissteigerungen bei den Kunststoffen, die seit 2009 rund 13 Prozent über alle Materialien und bis zu 30 Prozent für technische Polymere betrugen, konnten bisher über die stärkere Abnahme aus dem Automobilbau ausgeglichen werden", erläutert Weigelt. Im gleichen Zeitraum hätten die Zulieferer nur um 1,9 Prozent höhere Preise für fertige Teile durchsetzen können. Mit den nun auf oder sogar unter das Kalkulationsniveau sinkenden Abnahmemengen stimmen die Berechnungen nicht mehr, hinzu kommen höhere Energie- und Personalkosten.