Wohin also mit all den Elektroautos aus China, wenn nicht nach Europa? (Foto: PantherMedia/kasto)
Eine Mehrheit der Mitgliedsländer der Europäischen Union hat sich für die Einführung von Ausgleichszöllen auf batterieelektrisch betriebene PKW (BEV) aus China ausgesprochen. Damit hat die Europäische Kommission nun die Möglichkeit, bis zum Ablauf der Frist Anfang November die vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte versucht, eine Mehrheit gegen den Kommissionsvorschlag zu bilden. Doch nur Ungarn, Malta, Slowenien und die Slowakei folgten Deutschland bei der Abstimmung. Diese fünf Länder repräsentieren etwa ein Fünftel der EU-Bevölkerung. Notwendig wäre eine Mehrheit von 15 Ländern gewesen, die mindestens 65 Prozent der Bevölkerung stellen. Nach unbestätigten Berichten aus Brüssel stimmten zehn Länder für die Zölle – unter anderem Frankreich, Griechenland, Italien und Polen –, während sich zwölf Staaten enthielten.
Der Vorschlag der Kommission sieht für den chinesischen Automobilbauer BYD 17 Prozent Zollaufschlag vor, Wettbewerber Geely müsste 18,8 Prozent zahlen und VW-Partner SAIC sogar 35,3 Prozent. Tesla käme mit 7,8 Prozent mit einem blauen Auge davon, während europäische Autobauer wohl mit 20,7 Prozent rechnen müssen.