Der europäische ABS-Markt ist extrem unterversorgt. Seit etwa einem Jahr ringen Verarbeiter um Mengen. Allokationen sind an der Tagesordnung. Das Grundproblem: Es gibt zu wenig Importe aus Fernost. In „normalen“ Zeiten decken die Einfuhren aus Südkorea und Taiwan rund 30 bis 35 Prozent des europäischen Gesamtbedarfs ab, doch derzeit kommt deutlich weniger an. Die ohnehin unzureichende Versorgung durch europäische Produktionen wurde im September/Oktober durch Anlagenwartungen sowie eine Force Majeure weiter beeinträchtigt. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Die Verfügbarkeit dürfte sich zwar wieder leicht verbessern, wenn die Anlagenausfälle überwunden sind und die angekündigten neuen Kapazitäten von Versalis und Ineos Styrolution (Frankfurt) online gehen. Aber auch diese zusätzlichen Mengen werden nicht reichen, um die Importausfälle zu kompensieren. Das jedenfalls ist die einhellige pessimistische Meinung vieler Produzenten und Distributoren, die KI auf der Fachmesse „Fakuma“ befragte. Einig sind sich die Marktteilnehmer in ihrer Einschätzung, dass sich das Angebot wohl erst dann wieder normalisieren werde, wenn genügend Importe aus Asien einträfen.