Polyamid: Keiner will mehr PA? Drei Fragen ... an den Branchenexperten Dimitri Koranis

04.01.2022

Krisen fördern Fokussierung: Dimitrios Koranis (Foto: Koranis Purchasing Solutions)Krisen fördern Fokussierung: Dimitrios Koranis (Foto: Koranis Purchasing Solutions)

KI: DuPont, DSM und Lanxess wollen ihre Polyamid-Geschäfte verkaufen – warum?
Dimitrios Koranis: Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Jedes der genannten Unternehmen wird seine eigenen Gründe haben. Dass sich gerade Konzerne immer wieder mal von einzelnen Geschäftsbereichen trennen, beobachten wir oft. Das ist normal. Ich halte es auch für wichtig und richtig, dass sich die Unternehmen regelmäßig neu auf ihr Kerngeschäft fokussieren. Manchmal hat das wirtschaftliche Gründe, manchmal passiert es als strategische Bereinigung des Produktportfolios.

KI: Wieviel Kalkül steckt hinter den Ankündigungen?
Koranis: Gute Frage. Möglicherweise wollten die Unternehmen mal auf den Busch klopfen und schauen, was passiert. Der Markt für Polyamid ist eng. Wenn sie da Verkaufsabsichten signalisieren, kann das die Preise noch weiter nach oben treiben.

KI: Wer könnte denn daran interessiert sein, eines der Polyamid-Geschäfte zu kaufen?
Koranis: Zunächst einmal definiert natürlich der Verkaufspreis den Kreis möglicher Käufer. Je mehr Geld verlangt wird, desto weniger Unternehmen werden es sich leisten können. Grundsätzlich kann ich mir aber eine ganze Reihe von Interessenten vorstellen: etwa Vorprodukthersteller, die ihre Wertschöpfung durch den Zukauf der PA-Erzeugung vorwärts integrieren wollen. Aber auch große Compoundeure könnten daran interessiert sein. Für sie wäre es eine Rückwärtsintegration. Last but not least wäre auch denkbar, dass ein bis dato vollkommen unbekannter Dritter seinen Hut in den Ring wirft. Besonders in Asien gibt es im Kunststoffsektor eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich das finanziell spielend leisten können.

Dimitrios Koranis ist Gründer und Eigentümer von Koranis Purchasing Solutions (Nürnberg). Er berät unter anderem Unternehmen aus der Kunststoffbranche bei Fragen der Positionierung und beim strategischen Einkauf.

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

Weitere Meldungen

mehr

Aktuelle Stellenangebote für die Kunststoffindustrie

Thema "Force Majeure"

Force Majeure in der Kunststoffindustrie: Fragen und Antworten
Force Majeure in der Kunststoffindustrie

Fragen und Antworten: Was Kunst­stoff­verarbeiter wissen müssen, wenn der Lieferant nicht mehr liefert – Informationen zum Themenkomplex Force Majeure, Corona und Kunststoff-Preisentwicklung sowie Tipps für die Praxis.

Jetzt lesen
Radici

Newsletter

KunststoffWeb Newsletter
Die wichtigsten Nachrichten und Neuigkeiten aus der Kunststoffbranche – jeden Tag brandaktuell!

Bitte gültige E-Mail-Adresse eingeben. Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen und akzeptiere diese.

KI Polymerpreise

KI Polymerpreise
  • 100 Zeitreihen für den Polymermarkt
  • Charts und Datentabellen
  • Preis-Indizes
  • Marktreports und Marktdaten
Jetzt kostenlos testen

Material-Datenbanken

Material-Datenbanken zu Kunststoffen und Additiven
Recherchieren Sie rund 150.000 technische Datenblätter aus den Bereichen Kunststoffe, Elastomere und Additive.

Alle Funktionen und Services der Material-Datenbanken sind kostenlos zugänglich. Kontaktieren Sie unverbindlich Lieferanten und bestellen Sie Muster zu tausenden Werkstoffen.

Technische Datenblätter Kunststoff
Technische Datenblätter Kunststoff-Additive
Aktuelle Materialangebote anzeigen
Kostenlos und unverbindlich registrieren
© 1996-2024 Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH, Bad Homburg