Parallel zum im Juli 2012 in Westeuropa noch recht freundlichen Preisverlauf bei den Technischen Thermoplasten brauten sich bei den Rohstoffen sowohl in der Aromatenstrecke als auch bei den Olefinen dunkle Wolken zusammen. Auf den Gesichtern der Einkäufern, die im Juli bei ABS, PA 6, PA 6.6 und PP-Compounds noch Nachlässe von bis zu 90 EUR/t erzielen konnten, wichen die Lach- relativ schnell wieder Sorgenfalten. PC, PBT und POM lagen ohnehin nur im Rollover, PMMA zog sogar leicht um 40 EUR/t an. Dies berichtet der Brancheninformationsdienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) in seiner aktuellen Ausgabe.
Der in Q2 gegenüber Q1 schon abgeschwächte Abfluss beruhigte sich im ersten Urlaubsmonat Juli nochmals deutlich. Die Belieferung konnte entsprechend rasch erfolgen, hier und da gab es sogar außerplanmäßige Spotlieferungen. Der Quartalswechsel vermochte noch nichts an der Q2-Delle im Automotive-Segment zu ändern. Das über den Juli hörbare Donnergrollen an den petrochemischen Spotmärkten führte absehbar zu signifikant höheren Kontraktabschlüssen für den August. Propylen (C3) hob mit 120 EUR/t ab, eine ausgeprägte Reaktion darauf ist bei PP-Compounds zu erwarten.
Benzol erklomm mit 1.068 EUR/t ein neues Allzeithoch, das wird wohl bei PC und PA etliche neue Diskussionen entfachen. Auch der Styrolpreis wird davon angeschoben werden. Da Butadien bereits um 75 EUR/t angestiegen ist und ACN ebenfalls höher erwartbar ist, wird der Kostenmix von ABS zulegen. Auch das aromatische Benzolgeschwister PX wird nach oben gezogen, was sich bei den technischen Polyestervarianten des PBT auswirken könnte. Einzig POM und PMMA wirken Kosten seitig noch ruhiger. Generell wird der eher schwache Abfluss im zweiten großen Sommerurlaubsmonat wohl noch Etliches abfedern können. Der Q3-Ausklang könnte allerdings unbequem werden.